Armin Saub beschäftigt sich seit seiner Studentenzeit in den 1960er Jahren mit der Umgestaltung von Sperrmüllmöbeln, die er dann für Atelier und Wohnung nutzt. Zu den frühen Beispielen zählte ein Schrank, dessen Oberflächen er mit dem Beil behandelte um zurückzukehren zur Substanz Holz und zum Geheimnis des Waldes – der Schrank sah aus wie ein Stück Baum, das man öffnen und nutzen konnte.
Für die Eröffnungsausstellung "Plätze" in der Galerie Francoise Heitsch in München im März 1992, entstanden auf Wunsch der Galeristin bemalte Möbeln, die zusammen mit Papierarbeiten präsentiert wurden. Francoise Heitsch hatte eine größere Sammlung von Flohmarktmöbeln, aus denen sich Armin Saub die Möbel aussuchte, die am Zerfallen waren. Er ließ sie nur soweit stabilisieren, dass sie als Möbel wieder benutzbar wurden, aber man sollte ihnen ansehen, dass sie geschunden waren, für die Gesellschaft nicht mehr zu gebrauchen. "Ich richte diese geschundenen Möbel durch Malerei wieder auf" meinte Armin Saub und ließ dabei Irrationales und Funktionales zusammenspielen. In behutsamer und handwerklich sorgfältiger Arbeit wurden die Oberflächen geschliffen, mehrfach grundiert und dann mit Wasserfarbe, Bleistift, Kohlestift und Wachskreide bemalt, abschließend fixiert und lackiert. Aus Müll wurden kostbare Möbel, deren Sitze und Stuhlbeine, Gehäuse und Türen Projektionsflächen für biomorphe und räumliche Gebilde bieten, im Dialog mit dem gebauten Objekt und seiner Geschichte.
Literatur
Katalog zur Ausstellung "Armin Saub, PLÄTZE", 1991, Galerie Francoise Heitsch, Elsässer Strasse 13, München, März-Mai 1992
Katalog zur Ausstellung "be-setzt", Galerie Francoise Heitsch, Elsässer Strasse 13, München, 5.10.-19.11.1994