Druckgrafiken


Armin Saub experimentiert schon während seiner Schul- und Studienzeit mit den Techniken des Holzschnitts und des Linolschnitts, auf die er später immer wieder in Abwandlungen zurückkommt. Er geht dabei auf die gestalterischen Zufälligkeiten der Holzplatten – meist Fundstücke – ein und tritt in Dialog mit ihrer Form und Oberflächenstruktur. Ausgehend von der Tradition des expressionistischen Holzschnittes, lässt er neben grob bearbeiteten Flächen feine Liniengespinste und Zeichnungen entstehen. Den Linolschnitt nutzt er für experimentelle Serien  im Mehrfarbendruck. Auch beim Radieren verlässt er schon früh die klassischen an der Akademie erlernten Techniken. 

 

 

Mit aufgeschnittenen, gefalteten und zusammengelöteten Bleituben – leere gereinigte Farbtuben – entstehen "Druckgegenstände", die nach allen Seiten hinauswuchern und gleichzeitig Objekt und Druckplatte sind, eine Platte, die sich nach einmaligem Drucken bereits verändert, so dass Unikate entstehen. Auch bei der Serie von Radierungen, zu denen als frühes Beispiel "Zinksee" gehört, dient die Platte zum Drucken – oft wird mit mehrfachen Tiefenätzungen eine Schichtenmalerei in Schwarzweiß erzielt - und bleibt gleichzeitig ein eigenständiges plastisches Objekt, das vorder- und rückseitig mit Meißeln und Punzen, Nagel und Metallstiften in freier Abwandlung der Kaltnadeltechnik bearbeitet wird. Durch Hämmern mit Metall- und Holzwerkzeugen bewegen sich Plattenränder wie Ebbe und Flut, es entstehen Durchbrüche, die den hellen Papierträger zum Leuchten bringen, ihn plastisch erscheinen lassen. Diese freie Abwandlung druckgraphischer Techniken findet ihren Höhepunkt in Armin Saubs Mappenwerk "Findling" von 1992/93. 

 

Die Holzschnitte von Armin Saub wurden u.a. bei der Internationalen Triennale des Holzschnitts "Xylon 8" in Fribourg,  Berlin, Ludwigshafen, Lugano, Winterthur und Lodz 1979 präsentiert; Veröffentlichungen u.a. in der internationalen Zeitschrift für Dichtung und Originalgraphik SPEKTRUM.