Steppenläufer, Nebensachen und Membranen

 

"Steppenläufer sind laut Brockhaus‚ kugelige, trockene Pflanzenstöcke, die in Steppen durch den Wind am Wurzelhals abgerissen werden und über den Boden rollen, wobei ihre Samen verstreut werden’. Steppenläufer sind wie Bilder: unverwüstlich, fruchtbar, beweglich und voll fremder Schönheit, die sich überraschend zeigt. Reflex einer besseren Vermutung."

 

Armin Saub, 1995



Die 'Steppenläufer' sind für Armin Saub eine Metapher für die Malerei und für sein ganzes künstlerisches Arbeiten. 1995 entstand eine Reihe von Bildern mit dem Titel 'Steppenläufer', in Öl auf Rupfen gemalt: Mit kreisenden Gesten von pastos aufgetragenen Linien und farbkräftigen Formen auf der rauen Struktur des teils sichtbaren Rupfens zeigen sie die Beschäftigung mit dem sphärischen Charakter des Bildes aus Flächen und Räumen, die Vernetzung sinnlich erlebbarer Zusammenhänge von Erscheinungen.

 

Das Thema der 'Steppenläufer' wird immer wieder aufgegriffen in den graphischen Arbeiten von Armin Saub, die in ihrer Dynamik und in ihrer spontanen, oft witzigen Formfindung Assoziationen mit diesen kugeligen über den Boden rollenden Pflanzenstöcken ermöglichen, aber auch anthropomorphe Figurationen evozieren. 

 

Zu dieser Gruppe graphischer Arbeiten gehören auch die 'Nebensachen' und die 'Membranen', die Pflanzenhaftes mit der Rhythmik sphärisch kreisender Linien und Partikel verbinden.