Installationen


 

Ein Leitmotiv in der Arbeit von Armin Saub, die Entgrenzung des Bildes in den mehrdimensionalen Raum hinein, hat sich individuell und auch immer wieder im Dialog mit anderen Künstlern und Künstlergruppen weiterentwickelt. Zur Auflösung des euklidischen Raumes entwickelt er architekturbezogene Bildformate wie Fensterbilder und Türbilder, Friesbildern und  Partikelbilder oder Splitterbilder. Das Fluktuieren von Bildpartikeln und Bildideen im realen wie im imaginären, illusionistischen Raum, hat im gesamten Oeuvre Armin Saubs, über Jahrzehnte hinweg, eine besondere ästhetische und existentielle Bedeutung. 

 

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Partikel- oder Splitterbilder

 

Die Idee der polygonalen Partikelbilder oder Splitterbilder – Malerei auf Leinwand und mehreckig ineinander gefügte übrig gebliebenen Keilrahmenstücken, die Dreiecke, Trapeze, Fünf- und Sechsecke entstehen lassen – greift die Vorstellung von den im Raum trudelnden Bildern wieder auf, die teils aus dem Weiß von Wand oder Decke auftauchen teils darin versinken. Obgleich die polygonalen Formate plan auf Wand oder Decke aufliegen, scheint die Fläche der Bilder verzogen, gekippt, nur partiell sichtbar. Scheinbar verjüngen sie sich perspektivisch, als Teilansicht einer anderen unbekannten Architektur.

 

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Plankton

Bilder und Installationen im Gasteig

München, 9. Mai - 30. August 1985

 

Der Gasteig ist nicht geplant als Ort purer Repräsentation, sondern soll wie im vorliegenden Fall der Kunst als vielfältige Bühne und Forum dienen. 

Die wuchtige Architektur soll durch farbige Akzente schwerpunktmässig irritiert und mit den simultan-spielerisch entstehenden Gegenbewegungen der Improvisation konfrontiert werden. Dort, wo Mauern winkelig zusammentreffen, driften Bilder durch die Wände: sie laufen entweder glatt in einer Richtung weiter und erwecken den Eindruck, als komme ein Teil der Malerei aus der Wand, oder sie bilden konkave und konvexe Winkel.

 

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Fenster- und Türbilder

 

Die Form der schmalen Fensterbilder kommt nicht so sehr aus der Kunstgeschichte als vielmehr aus der tristen Zweckarchitektur von Mietshäusern der 50er und 60er Jahre. Armin Saub hat von seinem Atelier in München-Milbertshofen aus gesehen, wie sich diese tagsüber bleiernen Fensterhöhlen nachts durch die Beleuchtung verändern und zu hellen Aquarien werden, die etwas vom Innenleben der Häuser zeigen. "Erst nachts, wenn Licht in den Fenstern ist, wird das Haus lebendig."

 

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Gehbilder

 

Die Türbilder, Leinwandgemälde auf Keilrahmen im Format von Türen, öffnen den vorgegebenen Kastenraum, machen ihn durchlässig für neue Perspektiven und Erfahrungen. Armin Saub hat seine Türbilder, oft in Verbindung mit Fensterbildern, in Galerieräumen sowie in Privatwohnungen und in Büroräumen installiert, um Sehgewohnheiten aufzubrechen und das Fluktuieren der Bilder über die gewohnten Begrenzungen hinweg sichtbar zu machen. Manchmal treten die Türbilder überraschend auch von der Wand in den Raum hinein, werden zu "Gehbildern" im Dialog mit dem Betrachter.

 

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