Ab 1979, mit dem zunehmenden Interesse am mehrdimensionalen Raum, begannen drei Künstler des Kollektiv Herzogstrasse, Heiko Hermann, Armin Saub und Heinz Weld, teils auch zusammen mit Diri und Helmut Sturm, die Kollektivmalerei in ihren Schichtungen auseinanderzunehmen und in den realen Raum hineinzuführen: In diesem Prozess von Dekonstruktion und Konstruktion entwickelten sie dreidimensionale "Bildraumobjekte" aus Sperrmüllfunden. Bewusst setzten sie sich der ästhetischen Irritation dieser Zufallsfunde aus, in ihrer Materialität und Räumlichkeit, losgelöst von ihrer ursprünglichen Funktion. Meist verwendeten sie alte Möbelstücke, oft Bugholzstühle, die zersägt und dann wieder zusammengefügt wurden, kombiniert mit Brettern, Leisten und allen möglichen Holzresten. Diese skulpturalen Collagen wurden mit kräftigen Farben bemalt, in einer Vernetzung formaler und farblicher Entwicklung.
Aus dem Müll der Wegwerfgesellschaft entstanden, kehrten die "Bildraumobjekte" losgelöst von ihren früheren praktischen Funktionen wieder zurück, als raumgreifende Gebilde von starker gegenwärtiger Präsenz.